Startseite Aktuelles Nachrichten Gedenken an Opfer von Krieg und Gewalt

17. November 2019

Bürgerschaft und Senat haben aus Anlass des Volkstrauertages der Toten der beiden Weltkriege und der Opfer der NS-Gewaltherrschaft gedacht. Am Sonntagvormittag legten Präsidentin Carola Veit und die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank am Internationalen Mahnmal der KZ-Gedenkstätte Neuengamme einen Kranz nieder.

Bei der zentralen Kranzniederlegung an der Gedenkstätte auf dem Gelände Asklepios Klinik Nord – Ochsenzoll am Mittag erinnerte Präsidentin Veit an den Missbrauch und an die Ermordung mehrerer Tausend Frauen, Männer und Kinder mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen in Hamburger Einrichtungen vor allem durch Ärzte und Krankenschwestern. „Vielleicht handelten all die Täterinnen und Täter aus Gehorsam, manchmal sicherlich aus Angst vor Repressalien, aber umso häufiger aus Gleichmut oder – viel schlimmer – sogar aus tiefster Überzeugung“, sagte Veit in ihrer Ansprache. „Das Leid, die Angst, die Schmerzen und die Morde im Faschismus dürfen und werden wir nicht vergessen. Die Hamburgische Bürgerschaft und die zahlreichen anderen beteiligten Organisationen halten dieses Gedenken auch 74 Jahre nach der Befreiung wach.“


Die zentrale Gedenkstunde fand in der Hauptkirche St. Michaelis statt. Der Historiker und Journalist Götz Aly beschrieb in seiner Rede die Ambivalenz im Erinnern am Volkstrauertag. So liege etwas tief Beunruhigendes „im Gedenken an Schuldige und Unschuldige, an Mitläufer und an Helden des Widerstands“, so Aly, „eine für die Nachfahren der Millionen von Hitlerdeutschland Verfolgten und Ermordeten eine kaum erträgliche Zumutung.“ Dennoch solle und müsse auch der deutschen Gefallenen gedacht werden, der Opfer des Bombenkriegs, der Hunderttausende, die infolge von Flucht und Vertreibung ihr Leben ließen oder in der Kriegsgefangenschaft umkamen. „Es bleibt uns keine andere Wahl.“

Quelle: https://www.hamburgische-buergerschaft.de/nachrichten/13214288/volkstrauertag-2019/

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