Am Dienstag hat der Senat das Konzept zur Einrichtung eines dualen Bachelorstudienganges für Hebammenwissenschaft beschlossen. Der Studiengang wird von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) angeboten. Im Mai 2018 hatten die Regierungsfraktionen mit einem gemeinsamen Antrag die Einrichtung eines entsprechenden Studienganges gefordert.
Dazu Sven Tode, wissenschaftspolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Zu einer exzellenten Hebammenversorgung in Hamburg gehört auch, die bestmögliche Ausbildung der Fachkräfte sicherzustellen. Mit Einrichtung des dualen Studienganges Hebammenwissenschaft verbessern wir die bestehenden Strukturen und investieren massiv in die Geburtsfürsorge. Mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und der Hochschule für Angewandte Wissenschaften haben wir hervorragende Kooperationspartner, die gewährleisten, dass Wissenschaftlichkeit und Praxisbezug eng miteinander verzahnt werden können. Damit sind wir auf einer Linie mit den Hebammenverbänden. Ab dem Wintersemester 2020/21 wird es 60 Studienplätze für Erstsemester pro Jahr geben. Weil berufspraktische Tätigkeit und theoretische Lehrveranstaltungen zu gleichen Teilen berücksichtigt werden, ist von Beginn an sichergestellt, dass die Studierenden ausreichend Praxiserfahrung sammeln, um im Anschluss ihren Beruf mit voller Kraft ausüben zu können. Die Krankenhäuser, über die die Studierenden angestellt sind, garantieren für die gesamte Dauer der Ausbildung eine angemessene Vergütung. Damit ist es uns gelungen, ein starkes Paket zu schnüren, das den Beruf der Hebammen attraktiver macht. Ich bin zuversichtlich, dass wir mit dieser Aussicht viele junge Menschen dafür gewinnen können, diesen Beruf mit Herzblut auszuüben.“
Dazu Sylvia Wowretzko gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Wir haben mit unserem Antrag vom Mai 2018 frühzeitig den Anstoß gegeben, in Hamburg die Akademisierung der Hebammenausbildung auf den Weg zu bringen. Die Akademisierung ist dabei weit mehr als die Anpassung an EU-Vorschriften. Sie ist vor allem eine Chance, das derzeitige Angebot an Hebammenleistungen langfristig zu sichern und auszubauen. Auch, weil die Nachfrage nach Hebammenleistungen aufgrund der erfreulich hohen Geburtenraten vielfach nur schwer befriedigt werden kann, müssen wir die Ausbildung attraktiv gestalten, um mehr junge Menschen für diesen anspruchsvollen Beruf zu gewinnen. Ich möchte mich besonders beim Hamburger Hebammenverband bedanken: Beharrliches Engagement und kompetente Vorschläge haben die Grundlage für die Entwicklung des neuen Studienganges gelegt. Mit Einführung eines dualen Studien- und Ausbildungsangebots tragen wir dem Umstand Rechnung, dass Hebammen zunehmend vielfältigere und anspruchsvollere Aufgaben zu bewältigen haben – vor, während und nach der Geburt. Die große Mehrheit der Hebammen in Ausbildung verfügt bereits heute über eine Hochschulreife.“