Auf Anmeldung der SPD-Fraktion debattiert die Hamburgische Bürgerschaft im Rahmen der Aktuellen Stunde heute das Thema „Zukunftsfähige Schulen: Hamburg sichert gute Bildung mit mehr Referendariatsplätzen, gerechter Besoldung und qualifiziertem Quereinstieg“. Die Behörde für Schule und Berufsbildung hat zuletzt zur Bekämpfung des deutschlandweiten Lehrermangels einen umfangreichen Maßnahmenkatalog für Hamburg entwickelt. Die SPD-Fraktion Hamburg begrüßt das engagierte Vorgehen des Senats für attraktive Rahmenbedingungen an Hamburgs Schulen.
Dazu Nils Hansen, schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg: „Die Pensionierung großer Jahrgänge von Lehrkräften und stark steigende Schülerzahlen – unter anderem auch durch viele geflüchteten Kinder aus der Ukraine – führen zu einem Lehrkräftemangel in ganz Deutschland. Dieser Entwicklung hat Hamburg proaktiv entgegengewirkt: Während die Zahl der Schüler von 2010 bis 2022 um 21 Prozent angestiegen ist, stieg die Zahl der Lehrkräfte um 34 Prozent. Das Maßnahmenpaket von Schulsenator Ties Rabe bringt jetzt mehr Flexibilität und zusätzliche Kapazitäten auf den Weg. So werden bis 2024 die Kapazitäten für Referendariate von ursprünglich 810 auf dann 1.350 Plätze pro Jahr erhöht – das ist ein Plus von 66 Prozent. Auch die starre Altersgrenze für Lehrkräfte darf nun auf freiwilliger Basis überschritten werden. Pädagogischen Beschäftigten aus dem Hamburger Ganztag wird künftig ermöglicht, zusätzlich auch im schulischen Vormittagsbetrieb tätig zu sein, um Lehrkräfte zu entlasten. Gleichzeitig werden wir auch mehr Nachwuchs von den Hochschulen brauchen.
Den Beruf der Lehrkraft attraktiv zu gestalten und attraktiv zu halten, lohnt sich für Hamburg. Als Lehrer weiß ich aus eigener Erfahrung, dass Schule nicht nur Klassenarbeiten und Hausaufgaben ist. Schule heißt Stärken und Talente zu fördern und junge Menschen dabei zu unterstützen, über sich hinauszuwachsen – gerade auch diejenigen, an die vielleicht nicht immer alle glauben. Alle Lehrkräfte in Hamburg sind gleich bedeutend und machen einen anspruchsvollen Job, für den wir als Gesellschaft dankbar sind. Deshalb haben wir uns dafür eingesetzt, dass die Lehrämter in Hamburg über alle Schulformen hinweg nach A13 bezahlt werden. Die geringere Vergütung an den Grundschulen war lange Zeit eine Gerechtigkeitslücke, die wir nun endlich schließen. Die fortschreitende Digitalisierung von Hamburgs Schulen ist ein weiterer wesentlicher Baustein, der das Lehrersein in Hamburg attraktiver machen und mehr Lehrkräfte nach Hamburg holen wird. Personalaufwuchs sowie attraktive Angebote und Rahmenbedingungen sind der Schlüssel, um dem demographischen Umbruch an Hamburgs Schulen zu begegnen.“